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Mirel Wagner

MIREL WAGNER/ Äthiopien/Finnland Wagner heißt sie, weil ihr Urgroßvater Deutscher war. Geboren wurde Mirel in Äthiopien, aufgewachsen ist sie in Finnland. Das nennt man Kontrastprogramm. Ihre Musik ist da klarer zu definieren. Denkt man. Singer/Songwriter-Legende Townes Van Zandt unterschied Musik mal in zwei Kategorien: den Blues and Zip-a-dee-doo-dah. Letzteres ist ein Disney-Filmsong. Doris Day hat ihn gesungen. The Jackson 5 und Paula Abdul auch. Sogar die Muppets. Dann gehört Miss Wagner doch eher in die Blues-Kategorie. Zumindest was die Stimmungen betrifft. Spex fand folgende Formel: „Songwriting kann kaum minimalistischer sein, ohne Schnickschnack und strikt wie in Mirel Wagners sparsamer Musik.“ Von einer „leeren Platte“ war zum Debüt zu lesen. Absolut ein Kompliment, damit erst gar keine Missverständnisse aufkommen. Auch auf der Bühne sorgen Wagners einsame Gebete in ausdrucksstarken Worten für Gänsehaut und Andachtsstimmung, eine zerbrechliche Spannung, der sich der Hörer nicht entziehen kann. Ein es betont die Sängerin dabei gerne: „Aber es wäre zu einfach, zu behaupten, ich würde traurige Musik machen. Die Texte sind vielleicht ein bisschen bizarr oder dunkel, für mich transportieren die Lieder vor allem Sehnsucht und Lust, sogar ein wenig Hoffnung.“ Die auf Verkäuflichkeit getrimmte Pseudo-Soul-Musik im Radio jedenfalls ist deprimierender als ihre melancholische Stücke.
12 € vvk 15 € ak